Das Goldfisch-Orchester

Zwei Musiker des Quintetts. (c) www.quietensemble.com

Manche halten Fische für stumm. Andere bringen ihnen das Musizieren bei. „Quintetto“ verwendet die Bewegungen von Goldfischen als Ausgangsmaterial für die Erzeugung von Klängen. Die Künstler vom Quiet Ensemble wollen so die „unsichtbaren Konzerte des alltäglichen Lebens“ erlebbar machen. 5 Goldfische werden durch eine Videokamera aufgenommen und ihre vertikalen Bewegungen von einem Computerprogramm in digitale Tonsignale übersetzt. Jeder Fisch spielt sein eigenes Instrument und das Quintett erschafft sein eigenes improvisiertes Konzert. Quintetto gewann 2009 den dritten Preis in der Kategorie Installation und Skulptur beim Celeste Art Prize in Berlin. Hören Sie selbst:

Quintetto auf Vimeo.

One-Bit Symphony

1-Bit Symphony von Tristan Perich auf Vimeo.

Tristan Perichs 1-Bit Symphony ist eine elektronische Komposition in fünf Sätzen. Und obwohl die elektronische Schaltung in einer CD-Hülle untergebracht ist, handelt es sich eher um eine Aufführung als um eine Aufnahme im klassischen Sinne. Der von Perich programmierte und montierte Schaltkreis spielt die Musik „live“ über einen eingebauten Kopfhöreranschluss. Das Projekt wird am 24. August 2010 beim New Yorker Label Cantaloupe veröffentlicht und kann schon jetzt vorbestellt werden.

Musik auf dem Overhead-Projektor

Den Overhead-Projektor findet man in vermutlich jedem Klassenzimmer und er dürfte nicht wenige Schüler und Studenten während endloser Präsentationen zum Einschlafen gebracht haben. Blair Neal aus New York hat jetzt das vermutlich glanzloseste Stück Bildungs-Technologie aufgepeppt und in ein interaktives Musikinstrument verwandelt.

Seine Installation umfasst einen alten Overhead-Projektor, eine Kamera, einige bunte Stifte und einen Laptop. Alles zusammen verwandelt sich in ein verspieltes Kunstwerk. Neal selbst beschreibt seine Installation als eine inverse Farborgel, die sich wie ein Klavier spielen lässt. Man kann verrückte Dinge zum Spaß zeichnen und vertonen oder komplizierte Songs schreiben, wenn man sich beim Zeichnen an MIDI-Sequenzern orientiert. Entwickelt in Max/MSP und Jitter.

(Danke MAKE und Blair Neal)

Kepler reloaded: Sphärenmusik wird Solarbeat

Macht das Universum Musik? Johannes Kepler veröffentlichte 1619 in seinem Werk „Harmonices Mundi“ eine Beschreibung der Sphärenmusik. Er ordnete den Planeten eine relative Umlaufgeschwindigkeit zu und gab jedem Planeten seinen eigenen Ton. Aus wissenschaftlicher Sicht gilt Kepler als Entdecker der nach ihm benannten Planetengesetze, seine Ideen zur Sphärenmusik wurden nicht weiter ernst genommen.

Heute stellen die Designer von Whitevinyl diese Idee auf den Kopf und verwenden genau diese Umlaufzeiten, um zu musizieren. Das Ergebnis ist auf der Webseite von Whitevinyldesign zu behören und in Bewegung zu betrachen. Kontemplativ,  interaktiv, lehrreich. Sehr gelungene Umsetzung!

Quelle: whitevinyl design