iPad kämpft um die Hochschulzulassung

Das gute alte Lehrbuch hat noch lange nicht ausgedient

Mehrere US-Universitäten, darunter auch die angesehene Princeton University, tun sich eher schwer mit der Zulassung des iPads in die Hochschulnetze. Es sei vermehrt zu Verbindungsproblemen, Überlastung der Netzwerke oder Sicherheitsproblemen gekommen. Das bedeutet durchaus einen Rückschlag für die Apple-Verkaufsstrategie, die sich insbesondere auch auf den Hochschulmarkt richtet und dabei die Mobilität des iPads und die Verfügbarkeit elektronischer Bücher herausstellt. Tatsächlich sind diese Funktionen jedoch nicht viel wert, wenn Studenten sich nicht einmal mit dem Internet verbinden können, um ihre E-Mails zu überprüfen.

Bei der Akzeptanz des iPads an Schulen und Hochschulen geht es jedoch nicht nur um Fragen der Konnektivität. Was den Umfang der elektronisch zur Verfügung stehenden Lehrbücher betrifft, ist die Auswahl im iBookstore noch viel zu klein, um teure gedruckte Lehrbüchern zu ersetzen. Dies wäre ein weiteres Argument, um ernsthaft überdenken, ob man das iPad schon vor Weihnachten auf den eigenen Wunschzettel setzen sollte. Nach Angaben von Analysten und Professoren, werden Schulen und Hochschulen den Einsatz von iPads erst dann voll unterstützten, wenn Schulbuchverlage digitale Ressourcen zur Verfügung stellen, die mehr sind als elektronische Kopien gedruckter Bücher. Es könnte mehrere Monate dauern, bevor solche Inhalte verfügbar sind. „Wir machen ja nicht nur aus einem Buch ein PDF“, sagte Josh Koppel von ScrollMotion. Lehrbücher sind in der Regel schwieriger in elektronische Formate zu übersetzen, weil sie oft auch mathematische Formeln, Grafiken und anderes Material enthalten. Und Studenten fordern auch für elektronische Bücher die Möglichkeit, Anmerkungen und Notizen einzufügen, Features, die auf heutigen E-Reader-Formaten, wie dem Kindle von Amazon, noch nicht zur Verfügung stehen.

So hat das Leben der Early Adopters wie so oft seine Höhen und Tiefen. Manchmal kann es jedoch wirklich frustrierend sein. Die George Washington University teilte mit, ihre Wireless-Funktionen zur Netzwerksicherheit unterstützten das iPad nicht. Princeton sagte, dass proaktiv etwa 20% der Geräte aus dem Hochschulnetzwerk ausgeschlossen würden, nachdem Störungen das gesamte Computersystem der Schule blockieren könnten. Der IT-Verantwortliche der Cornell University Steve Schuster sprach von ernsten Netzwerks- und Konnektivitätsproblemen. Alle Hochschulen versuchten aber, eine baldige Lösung für die Probleme zu finden.

iPad hilft gegen Papierverschwendung in Schulen

(C) Foto Fritz Busch (www.nujournal.com)

Wer erinnert sich eigentlich noch an die Schiefertafel? Vielleicht unsere Großeltern. Papier war zu teuer und zu selten, um in Schulen verwendet oder verschwendet zu werden. Das hat sich im Laufe der Zeit geändert und jeder, der die Schule in den letzten 50 Jahren verlassen hat, sollte bemerkt haben wie viel Papier mittlerweile mehr oder weniger sinnvoll im Unterricht eingesetzt wird. Zwar ist bei weitem nicht jedes Blatt Papierverschwendung, aber sicherlich kann jede einzelne Schule das Papieraufkommen reduzieren. Nicht wenige Arbeitsblätter und zigfach vervielfältigte Kopiervorlagen, zunächst mühsam von den Kindern nach Hause getragen, landen dann ungelesen im Papierkorb.

Aber nun kommt das iPad und mit ihm neue Wege  über eine papierlose Schulen nachzudenken. Da wäre zum Beispiel der Kauf von 320 iPads in einer High School in Minnesota. Der Schulbezirk stellte für seinen Technologie-Fonds 267.748 Dollar bereit, um der ersten Schule landesweit den Kauf der Geräte auf Schulebene zu ermöglichen. Ein einziges iPad kostet 479 Dollar. Das Geld wird nicht nur für den Kauf von 320 iPads eingesetzt, sondern auch für erweiterte  Zwei-Jahres-Garantien für Studenten und Mitarbeiter, die notwendige Wi-Fi-Infrastruktur und die Ausbildung der Lehrkräfte. Laut einem Artikel auf NUjournal.com mögen die Schüler die neuen iPads in ihrer Schule.

„Als erstes müssen wir schauen, welche iPad-Anwendungen am besten zum Lehrplan passen,“ sagte der Direktor der High School Jeff Bertrang. Und er fügt hinzu: „Die Studenten werden jetzt auch keine 100-Dollar-Taschenrechner mehr kaufen müssen.“

Es ist schon eine spannende Idee, sich all die Papiereinsparungen vorzustellen, die im Laufe der Zeit verwirklicht werden können. Vermutlich gehen sie auch mit Kosteneinsparungen einher, wenn auch die Lehrbücher in Zukunft vollständig digitalisiert vorliegen.

Das iPad von heute – die Schiefertafel von morgen

Ließ sich Apple von einem historischen Lerngegenstand inspirieren als die Firma ihre neueste Errungenschaft, das iPad, entwickelte? Irgendwie hatten wir schon länger das Gefühl, dass sich das iPad auch hervorragend als Lerninstrument in Schulen nutzen ließe. Die frappierende Ähnlichkeit zur seit langem ausgedienten Schiefertafel ist uns jedoch erst jetzt aufgefallen. Für Nostalgiker unter den Apple-Fans haben dann findige Zubehörverkäufer auch gleich das Holz-Case entwickelt. Vielleicht wird nicht nur deshalb das iPad neue Käuferschichten erschließen und auch im Bereich Lebenslanges Lernen an Bedeutung gewinnen. Oder wie es neulich ein Redakteur auf Spiegel Online ausdrückte: „Darum kaufe ich Oma ein iPad (und mir keins).“

Hier finden Sie das Holz-Case beim Hersteller versaudio.