Sandmalerei und Castingshows

Castingshows und Talent sind vereinbar. Zumindest hält die Ukrainische Fassung von „Deutschland sucht den Superstar“ namens Україна має талант (dt.: Die Ukraine hat Talent) eine freudige Überraschung bereit: Kseniya Simonovas Sandmalerei.

In der siegreichen Aufführung des Jahres 2009 erzählt sie die Geschichte des deutschen Überfalls auf die Sowjetunion im Zweiten Weltkrieg. Die Bilder fließen ineinander über, werden verformt, zerstört und neu angerichtet. Spätestens wenn Simonova am Schluss „Du bist immer bei mir“ und die Jahreszahl 1945 in den Sand schreibt, sind Jury und Publikum zu Tränen gerührt. Bemerkenswert wie hier Popkultur und Erinnerungskultur generationsübergreifend verschmelzen.

Wellen und Obertöne

Waves from Daniel Palacios on Vimeo.

Eine stehende Welle entsteht aus der Überlagerung zweier gegenläufig fortschreitender Wellen gleicher Frequenz und gleicher Amplitude. Ein Musterbeispiel ist die schwingende Saite eines Musikinstruments.

Daniel Palacios hat diese stehenden Wellen anhand einer übergroßen, mehrere Meter langen „Saite“ sichtbar gemacht. Ein Gummiband wird von  Motoren in Schwingung versetzt. Unregelmäßigen Formen verwandeln sich beim Erreichen der Eingenfrequenzen in stabile stehende Wellen und visualisieren den Grundton und die Obertöne einer schwingende Saite.

www.danielpalacios.info

Musik auf dem Overhead-Projektor

Den Overhead-Projektor findet man in vermutlich jedem Klassenzimmer und er dürfte nicht wenige Schüler und Studenten während endloser Präsentationen zum Einschlafen gebracht haben. Blair Neal aus New York hat jetzt das vermutlich glanzloseste Stück Bildungs-Technologie aufgepeppt und in ein interaktives Musikinstrument verwandelt.

Seine Installation umfasst einen alten Overhead-Projektor, eine Kamera, einige bunte Stifte und einen Laptop. Alles zusammen verwandelt sich in ein verspieltes Kunstwerk. Neal selbst beschreibt seine Installation als eine inverse Farborgel, die sich wie ein Klavier spielen lässt. Man kann verrückte Dinge zum Spaß zeichnen und vertonen oder komplizierte Songs schreiben, wenn man sich beim Zeichnen an MIDI-Sequenzern orientiert. Entwickelt in Max/MSP und Jitter.

(Danke MAKE und Blair Neal)

Kepler reloaded: Sphärenmusik wird Solarbeat

Macht das Universum Musik? Johannes Kepler veröffentlichte 1619 in seinem Werk „Harmonices Mundi“ eine Beschreibung der Sphärenmusik. Er ordnete den Planeten eine relative Umlaufgeschwindigkeit zu und gab jedem Planeten seinen eigenen Ton. Aus wissenschaftlicher Sicht gilt Kepler als Entdecker der nach ihm benannten Planetengesetze, seine Ideen zur Sphärenmusik wurden nicht weiter ernst genommen.

Heute stellen die Designer von Whitevinyl diese Idee auf den Kopf und verwenden genau diese Umlaufzeiten, um zu musizieren. Das Ergebnis ist auf der Webseite von Whitevinyldesign zu behören und in Bewegung zu betrachen. Kontemplativ,  interaktiv, lehrreich. Sehr gelungene Umsetzung!

Quelle: whitevinyl design