Super Mario geht zur Schule

Wie die BBC kürzlich feststellte, sind Bilder und Töne aus altbekannten Videospielen mittlerweile fester Bestandteil der Popkultur. Ein wunderschönes Beispiel hierfür ist die japanische Papieranimation zu Super Mario in der Schule. Der Film wurde innerhalb von 2 Wochen produziert und benutzt quadratische Post-its um die Pixelgrafik wiederzugeben. Großartig!

Sandmalerei und Castingshows

Castingshows und Talent sind vereinbar. Zumindest hält die Ukrainische Fassung von „Deutschland sucht den Superstar“ namens Україна має талант (dt.: Die Ukraine hat Talent) eine freudige Überraschung bereit: Kseniya Simonovas Sandmalerei.

In der siegreichen Aufführung des Jahres 2009 erzählt sie die Geschichte des deutschen Überfalls auf die Sowjetunion im Zweiten Weltkrieg. Die Bilder fließen ineinander über, werden verformt, zerstört und neu angerichtet. Spätestens wenn Simonova am Schluss „Du bist immer bei mir“ und die Jahreszahl 1945 in den Sand schreibt, sind Jury und Publikum zu Tränen gerührt. Bemerkenswert wie hier Popkultur und Erinnerungskultur generationsübergreifend verschmelzen.

Wellen und Obertöne

Waves from Daniel Palacios on Vimeo.

Eine stehende Welle entsteht aus der Überlagerung zweier gegenläufig fortschreitender Wellen gleicher Frequenz und gleicher Amplitude. Ein Musterbeispiel ist die schwingende Saite eines Musikinstruments.

Daniel Palacios hat diese stehenden Wellen anhand einer übergroßen, mehrere Meter langen „Saite“ sichtbar gemacht. Ein Gummiband wird von  Motoren in Schwingung versetzt. Unregelmäßigen Formen verwandeln sich beim Erreichen der Eingenfrequenzen in stabile stehende Wellen und visualisieren den Grundton und die Obertöne einer schwingende Saite.

www.danielpalacios.info

Werner Herzogs Letzte Worte (1968)

Werner Herzogs Kurzfilm „Letzte Worte“ wurde 1968 auf Kreta und Spinalonga in nur zwei Tagen gedreht und an einem weiteren Tag geschnitten während Herzog an seinem Film „Lebenszeichen“ arbeitete.

Letzte Worte erzählt die Geschichte des letzten Mannes, der die Insel Spilonga verlassen muss. Die Insel war zuvor eine Leprakolonie. Da der Mann sich geweigert hatte zu gehen, wurde er zwangsweise umgesiedelt. Er lebt nun auf Kreta, spielt nachts in den Bars die Lyra und weigert sich zu reden. Die ungewöhnliche Erzählweise des Films lässt die meisten Darsteller ihren Text mehrmals sprechen. Selbst der Mann von der Insel hat eine Sprechrolle, da er wieder und wieder erklärt, dass er sich weigere zu sprechen, und sei es nur ein einziges Wort.

Smarte Kunstgeschichte

Bilder einer Ausstellung. (c) www.smarthistory.org

Smarthistory.org ist eine wahre Fundgrube für alle an Kunstgeschichte interessierten Menschen: Museumsbesucher, Reisende, Lehrende und Lernende. Die Website ist weit mehr als ein Ersatz für teure und schwere Lehrbücher. Smarthistory ist die persönliche Stimme von Kunshistorikern die sich beim Betrachten von Kunstwerken unterhalten. Eine wahre Multimedia-Aufbereitung die viel mehr ist als die Summe aus Kunstgeschichtslehrbuch und Audioguide. Smarthistory macht Informationen über Kunst zugänglich, unterhaltsam und ansprechend zugleich.

Beth Harris und Steven Zucker begannen Smarthistory im Jahr 2005 als Blog, auf dem sie Podcasts veröffentlichten, die als kostenlose Audio-Guides in New Yorker Museen genutzt werden konnten. Später organisierten sie den ständig wachsenden Materialbestand stilistisch und zeitlich und begannen die Podcasts mit Text und Bildern anzureichern.

Im Jahr 2008 erhielten sie ein Stipendium der Kress Foundation für das Redesign der Website. Mittlerweile ist die Website selbst ist ein Meisterwerk was die Usability betrifft. Letztes Jahr gewann Smarthistory den renommierten Webby Award – „die höchste (offizielle) Auszeichnung für Exzellenz im Internet“, wie The New York Times es ausdrückte – für die beste Website in der Kategorie Bildung.

Besucher können die Website über verschiedene Navigationswege durchstöbern und erkunden, je nach ihren Bedürfnissen und Interessen. Zur Auswahl stehen Zeitläufte, Stil, Künstler oder Thema, und darüber hinaus mit Hilfe einer visuellen Navigation in der Mitte der Homepage oder am Ende der Einzelseiten.

So ansprechend, lebendig, unterhaltsam und spielerisch leicht kann der Umgang mit Kunstgeschichte sein.
www.smarthistory.org