Die letzte Reise eines Entdeckers

Richard Feynman, Nobelpreisträger für Physik, ist hierzulande wohl am besten bekannt für sein richtungsweisendes Lehrbuch „Die Feynman Vorlesungen über Physik“. Einige halten ihn für den besten Lehrer überhaupt. Er selbst gab sich eher bescheiden und sagte von sich: „Ich bin ein Entdeckergeist, neugierig auf alles. Und ich möchte viele verschiedene Dinge untersuchen.“ Dieser Antrieb beschränkte sich längst nicht auf die Naturwissenschaften: Feynman trommelte, malte, sang und brachte unbequeme Wahrheiten nach der Challenger-Katastrophe ans Licht. Den Nobelpreis für Physik 1965 hätte er am liebsten abgelehnt („Ich mag nicht die ganze Publicity“).

Letztes Jahr gab Bill Gates bekannt, dass er die Rechte an sieben Videos mit Feynmans Vorlesungen erworben habe, die 1964 unter dem Titel „Die Eigenart der Naturgesetze“ an der Cornell University gehalten wurden. Microsoft taufte das Projekt Tuva und stellt die Videos angereichert mit Zusatzinformationen seither kostenlos zur Verfügung.

Warum Tuva? Was hat Feynman mit dem kleinen Land mitten in Sibirien zu tun? Der hier vorgestellte Dokumentarfilm gibt Aufschluss darüber und ist noch dazu ein sehr persönliches Porträt aufgezeichnet von Feynmans Freund und Filmemacher Ralph Leighton. Begeben Sie sich mit den beiden auf eine abenteuerliche Reise, die Feynman nie vollenden konnte.

Die Videos zu Feynmans Vorlesungsreihe wurden in die Sammlung freier Online-Kurse im Abschnitt Physik aufgenommen. Die zugehörigen Bücher zum Film und zur Vorlesung finden Sie hier:

iPad kämpft um die Hochschulzulassung

Das gute alte Lehrbuch hat noch lange nicht ausgedient

Mehrere US-Universitäten, darunter auch die angesehene Princeton University, tun sich eher schwer mit der Zulassung des iPads in die Hochschulnetze. Es sei vermehrt zu Verbindungsproblemen, Überlastung der Netzwerke oder Sicherheitsproblemen gekommen. Das bedeutet durchaus einen Rückschlag für die Apple-Verkaufsstrategie, die sich insbesondere auch auf den Hochschulmarkt richtet und dabei die Mobilität des iPads und die Verfügbarkeit elektronischer Bücher herausstellt. Tatsächlich sind diese Funktionen jedoch nicht viel wert, wenn Studenten sich nicht einmal mit dem Internet verbinden können, um ihre E-Mails zu überprüfen.

Bei der Akzeptanz des iPads an Schulen und Hochschulen geht es jedoch nicht nur um Fragen der Konnektivität. Was den Umfang der elektronisch zur Verfügung stehenden Lehrbücher betrifft, ist die Auswahl im iBookstore noch viel zu klein, um teure gedruckte Lehrbüchern zu ersetzen. Dies wäre ein weiteres Argument, um ernsthaft überdenken, ob man das iPad schon vor Weihnachten auf den eigenen Wunschzettel setzen sollte. Nach Angaben von Analysten und Professoren, werden Schulen und Hochschulen den Einsatz von iPads erst dann voll unterstützten, wenn Schulbuchverlage digitale Ressourcen zur Verfügung stellen, die mehr sind als elektronische Kopien gedruckter Bücher. Es könnte mehrere Monate dauern, bevor solche Inhalte verfügbar sind. „Wir machen ja nicht nur aus einem Buch ein PDF“, sagte Josh Koppel von ScrollMotion. Lehrbücher sind in der Regel schwieriger in elektronische Formate zu übersetzen, weil sie oft auch mathematische Formeln, Grafiken und anderes Material enthalten. Und Studenten fordern auch für elektronische Bücher die Möglichkeit, Anmerkungen und Notizen einzufügen, Features, die auf heutigen E-Reader-Formaten, wie dem Kindle von Amazon, noch nicht zur Verfügung stehen.

So hat das Leben der Early Adopters wie so oft seine Höhen und Tiefen. Manchmal kann es jedoch wirklich frustrierend sein. Die George Washington University teilte mit, ihre Wireless-Funktionen zur Netzwerksicherheit unterstützten das iPad nicht. Princeton sagte, dass proaktiv etwa 20% der Geräte aus dem Hochschulnetzwerk ausgeschlossen würden, nachdem Störungen das gesamte Computersystem der Schule blockieren könnten. Der IT-Verantwortliche der Cornell University Steve Schuster sprach von ernsten Netzwerks- und Konnektivitätsproblemen. Alle Hochschulen versuchten aber, eine baldige Lösung für die Probleme zu finden.