Animierte Ikonenmalerei

„Die Schlacht von Kerschenez“ ist ein russischer Animationsfilm, der 1971 unter der Regie von Jurij Norshtejn und Ivan Ivanovo-Vano entstand. Die Geschichte basiert auf einer Legende um die unsichtbare Stadt Kitesch. Die legendäre Stadt verschwindet unter den Wassern eines Sees, um einem Angriff durch die Goldene Horde zu entgehen. Der Film selbst folgt der Legende nur bruchstückhaft, konzentriert sich eher auf ihren Höhepunkt, den Kampf zwischen russischen Soldaten und der goldenen Horde, der zu einem symbolischen Kampf der Kulturen stilisiert wird. Die Motive und Figuren sind mittelalterlichen Fresken entnommen, die Musik entstammt einer Oper Rimskij-Korsakows. Hätten er und Andrej Rubljow einen gemeinsamen Film geplant, wäre vermutlich das dabei herausgekommen. Ein Meisterwerk!

Super Mario geht zur Schule

Wie die BBC kürzlich feststellte, sind Bilder und Töne aus altbekannten Videospielen mittlerweile fester Bestandteil der Popkultur. Ein wunderschönes Beispiel hierfür ist die japanische Papieranimation zu Super Mario in der Schule. Der Film wurde innerhalb von 2 Wochen produziert und benutzt quadratische Post-its um die Pixelgrafik wiederzugeben. Großartig!

Pu der Bär auf russisch

Es ist gewiss nicht leicht, tiefe Einsichten in minimalistischer Einfachheit auszudrücken. Alan Alexander Milnes Kinderbuch Pu der Bär (engl. Winnie-the-Pooh) aus dem Jahr 1926 gelingt dies meisterhaft.

Du kannst nicht in deiner Ecke im Wald sitzen und darauf warten, dass die anderen zu dir kommen. Manchmal musst einfach zu ihnen gehen.
(Pu der Bär)

Die russische Nacherzählung der Geschichte stammt von Boris V. Zakhoder und erschien 1960 im gerade gegründeten Kinderbuchverlag Detskij Mir. Das wahre Meisterwerk ist jedoch die Animationsfassung. Sie basiert auf Zeichnungen von Eduard V. Nazarov erschien 1969 unter der Regie von Fjodor Khitruk bei Sojusmultfilm. Mir ist keine trefflichere Beschreibung der russischen Gastfreundschaft bekannt als der zweite Teil der Trilogie „Pu der Bär auf Besuch„. Viele der philosophischen Einsichten sind bis heute Teil der russischen Populärkultur.

„Я“ бывают разные. – Es gibt verschiedene „Ichs“.

Das hier vorgestellte Video zeigt den ersten Teil der Trilogie im russischen Original mit englischen Untertiteln.